Erklärung & Testanleitung ➜ Maximale Geschwindigkeit über VPN.

Es ist ein Internet-Mythos, dass „VPN-Services dramatisch die Geschwindigkeiten reduzieren„. In der Praxis sollte die Reduktion der Bandbreite durch die Verschlüsselung kaum eine Rolle spielen.

Im Alltagsgebrauch bei Heimanwendern, wo Datengeschwindigkeiten von 2-12MB/s üblich sind verlieren diese Nutzer weniger als 5% Ihrer verfügbaren Bandbreite!


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VPN Geschwindigkeit

Die Verschlüsselung der Daten bewirkt nur einen geringen Verlust der Datenübertragungs-Geschwindigkeit.

In der Praxis wirken sich der gewählte Standort des VPN-Servers im Kontext zum Standort des Nutzers oder auch lokale Einstellungen auf den Geräten der Nutzer wesentlich mehr auf die mögliche VPN-Geschwindigkeit aus!

Rein technisch betrachte wirken sich der „Ressourcen-Verbrauch der Verschlüsselung“ und damit auch die „Verschlüsselungsmethode“ welche verwendet wird direkt auf die übertragbare Datenmenge aus. Der Einfluss dieser Faktoren ist jedoch weitaus geringer als oft angenommen.

Die typische Nutzung des Internets erfordert Geschwindigkeiten zwischen 1 und 25MB/s (1.024KB/s = 1 MB/s), das bedeutet das dabei selbst durch hohe Verschlüsselung ein Geschwindigkeitsverlust von nur 3% entsteht!

Wie verhalten sich die Auswirkungen bei steigender Datenmenge?

Bereich „1-50MB/s“
Geschwindigkeits-Verluste durch Verschlüsselung

  • 2,2% bei 128-bit mit PPTP
  • 2,9% bei 160-bit mit OpenVPN
  • 3,7% bei 256-bit mit IEKv2
  • 3,9% bei 256-bit mit IEKv1 (L2TP/IPsec)
  • 4,9% bei 256-bit mit OpenVPN

Bereich „51-100MB/s“
Geschwindigkeits-Verluste durch Verschlüsselung

  • 3,4% bei 128-bit mit PPTP
  • 5,3% bei 160-bit mit OpenVPN
  • 5,7% bei 256-bit mit IEKv2
  • 6,6% bei 256-bit IEKv1 (L2TP/IPsec)
  • 7,9% bei 256-bit mit OpenVPN

Bereich „101-150MB/s“
Geschwindigkeits-Verluste durch Verschlüsselung

  • 5,7% bei 128-bit mit PPTP
  • 8,0% bei 160-bit mit OpenVPN
  • 8,1% bei 256-bit mit IEKv2
  • 9,3% bei 256-bit IEKv1 (L2TP/IPsec)
  • 10,9% bei 256-bit mit OpenVPN

Bereich „151-200MB/s“
Geschwindigkeits-Verluste durch Verschlüsselung

  • 16,0% bei 128-bit mit PPTP
  • 16,2% bei 160-bit mit OpenVPN
  • 19,4% bei 256-bit mit IEKv2
  • 20,0% bei 256-bit IEKv1 (L2TP/IPsec)
  • 24,2% bei 256-bit mit OpenVPN

Regel: „Je schneller, desto mehr Widerstand (Verlust)“

Die im Labor ermittelten Werte spiegeln einen Effekt wieder,  bei dem  durch immer höhere Datenübertragungen, die benötigten Ressourcen der Endgeräte dramatisch ansteigen. Dies lässt sich zwar durch diverse Optimierungsmassnahmen und Spezialisierung auf das verwendete VPN-Protokoll verbessern, diese findet man aber heute nur in professionellen VPN-Routern welche mehr als 1500€ pro Gerät kosten und daher nicht für Heimanwender zur Verfügung stehen.

Die richtige VPN-Standortwahl ist wichtig.

Da die Daten vom eigenen Gerät direkt über den VPN-Server an einem bestimmten örtlichen Standort gesendet werden, ist die Entfernung die dabei zurück gelegt werden muss ein sehr wichtiger Faktor. Allerdings ist „Entfernung“ damit nicht nur im „geografischen Sinne“ zu verstehen, da die Architektur des Internets aus Milliarden einzelner Netzwerke besteht, welche unterschiedlich gut gegenseitig erreicht werden können, kann es auch sein, dass zwischen zwei Netzen innerhalb einer Stadt eine langsamere Verbindung zu Stande kommt als zwischen teilweise weit entfernten Netzen. Verantwortlich dafür ist das so genannte „Peering“ bei dem sich Netze gegenseitig miteinander verbinden. Gibt es keine direkte Verbindung, so müssen die Daten dann über „dritte Netze“ geleitet werden und unterliegen daher dann größeren Schwankungen bei der Datenübertragungs-Geschwindigkeit.

Karte einer langen Wegstrecke bei VPN Verbindung
VPN Standortwahl die gesamte Wegstrecke beachten. Abgelegene VPN-Standorte verringern die Geschwindigkeit.

 

Beschreibung der kurzen Wegstrecke einer VPN Verbindung = Schneller
VPN Standortwahl je näher der VPN Standort am Benutzer desto schneller, allgemein gesprochen.

 

Geschwindigkeitstests im Internet an der Praxis vorbei?

Der Fehler der daher immer wieder gemacht wird ist, dass angenommen wird, dass Geschwindigkeitstests die man im Internet durchführen kann, sich tatsächlich an der Praxis orientieren.

Übertragungsgeschwindigkeit testen

In Wahrheit ist jeder Testablauf zu einem bestimmten Server nur eine Messung einer bestimmten Verbindung. Man muss eben unterschieden zwischen einem Testablauf um die Leitungsgeschwindigkeit zwischen dem Gerät des Nutzers und eigenen Internetanbieter zu messen oder eben die Übertragungsgeschwindigkeit im Internet. Diese ist eventuell rein zufällig und hat oft sehr wenig Aussagekraft über die Geschwindigkeiten die dann in der Praxis erzielt werden, da diese ebenso vielfältig wie auch von äusseren Faktoren beeinflusst sind.

Testanleitung

VPN-Geschwindigkeit richtig messen!

Leider testen die meisten die Geschwindigkeit Ihrer VPN-Zugänge völlig falsch. Es muss dabei darauf geachtet werden, dass die Strecke der Daten welche OHNE VPN und auch mit VPN übertragen werden annähernd identisch ist! Das bedeutet, dass der Geschwindigkeits-Testserver-Standort am besten direkt am VPN-Standort (VPN-Server) ist. Für den vergleich muss dann der Testserver für beide Verbindungsvarianten (MIT VPN und OHNE VPN) herangezogen werden.

VPN Geschwindigkeit testen!
VPN Geschwindigkeit richtig testen!

Um einen besseren und vergleichbaren Wert der erzielbaren Geschwindigkeitsmessung erreichen zu können schlage ich daher folgendes Testszenario vor.

 

Diesen Testablauf kannst Du mit jedem VPN-Anbieter und egal wo Du Dich befindest durchführen und erhaltest daraufhin besser vergleichbare Ergebnisse.

Aber dennoch ist WICHTG: Du solltest Dich im Verlauf des Testabkaufes zu einem VPN-Standort in „Deutschland oder Frankfurt“ verbinden und ausschließlich diese Standorte verwenden!

Anleitung (Schritt für Schritt):

1. Öffne unsere Geschwindigkeits-Testseite:

Teste gleich hier:

Unser Testserver in Frankfurt am Main


 

2. Nachdem Du den Test gemacht hast, solltest Du Dir die das Ergebnis merken.

In vielen Fällen, ist es ratsam den Test zweimal hintereinander zu machen, also mit der gleichen VPN-Verbindung. Merke Dir im Anschluß beide Werte.

3. Und exakt den selben Test auch OHNE VPN Verbindung wiederholen.

Unser Testserver in Frankfurt am Main

 

Die Daten die dabei übertragen wurden haben nun in etwa ähnliche Wegstrecken zurück gelegt und damit sollten die Testergebnisse vergleichbarer sein.

4.  Wiederhole diesen Test auch unter Verwendung verschiedener Protokolle die Dir Dein VPN-Anbieter zur Verfügung stellt.

Also zum Beispiel: OpenVPN UDP, OpenVPN TCP, L2TP/IPsec, IEKv2, PPTP usw.

Du kannst den Test beliebig oft wiederholen und diesen auch in einer anderen Seite direkt öffnen. Diese Seite zu aktualisieren startet den Test erneut.

Testserver in Frankfurt am Main:

Speed Test

Genauseste Messverfahren (Große Datenmengen nicht komprimierbar)

Um eine genaue Messung und vor allem bei VPN Service mit LoadBalancing zu ermöglichen, müssen unkomrimierbare Dateien einer größeren Datenmenge geladen werden von verschiedenen Standorten. Zum Beispiel haben wir diese drei Daten zur Verfügung gestellt (100 bis 1000MB Dateigröße):

  1. 1000MB Daten Test US
  2. 100MB Daten Test HK
  3. 1000MB Daten Test DE

Damit lassen sich mit den Ergebnissen: MIT und OHNE VPN vergleichbare Werte erzielen die Aussagen über die maximale Geschwindigkeit des gewählten VPN Servers zu lassen. 


Du wirst merken, dass die erreichten Werte dabei abweichen werden, das liegt an zwei Dingen:

  1. Zum einen an den verschiedenen Methoden wie die Daten verschlüsselt und übertragen werden und zwar auch abhängig vom eingesetzten Gerät (Windows, Mac, Linux usw).
  2. Aber auch weil die Daten eben auch über öffentliche Netzwerke (das Internet) geleitet werden und daher sich die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten laufend ändert.

Du musst dabei auch beachten, dass wie ich geschildert habe verschiedene Faktoren die Geschwindigkeit beeinflussen. Nicht zuletzt ist es aber auch bei sehr schnellen Datenübertragungen einfach so, dass die verfügbare Datenmenge dieser Testseite einfach sehr gering ist. (Es werden ca 15MB Daten geladen und 5MB Daten gesendet)

Da VPN-Verbindungen im Regelfall etwas länger benötigen bis diese über die Server optimiert laufen, haben dieser Testablauf meisten bereits die Datenmenge des Testversuches geladen und die beendet daher den Test. Dadurch würden sich in der normalen Praxis zumeist noch um 20-30% höhere Werte ermitteln lassen, wenn die Datenmenge 100MB oder mehr betragen würde.

Bei Verbindungen >100MB/s wirkt sich dieser Effekt natürlich dramatischer aus als bei Verbindungen <50MB/s

 

Woran kann es liegen wenn Du eine Reduktion mit VPN von mehr als 20% oder mehr hast?

In den allermeisten Fällen habe ich bemerkt, dass vor allem scheinbare Sicherheitsanwendungen wie CCleaner, Kaspersky Internet Security, Bitdefender oder auch andere Firewalls von Drittherstellern bei Windows, die Übertragungskapazitäten massiv einschränken können.

  • Dies liegt teilweise daran, dass diese Tools originale Dateien von Windows überschreiben und diese dann nicht richtig mit VPN oder einem bestimmten VPN-Protokoll mehr klarkommen.
  • Zum anderen ist es auch manchmal so, dass eben Sicherheitssoftware die VPN-Datenverbindungen versuchen laufend zu überprüfen. Da VPN-Aber darauf basiert, dass winzig kleine Daten oftmals zurückgesendet werden als Bestätigung für den Empfang beim VPN-Server und keine neuen Daten losgesendet werden bevor diese Empfangsbestätigungen eingetroffen sind, schränkt die Überprüfung der Empfangsdateien die Nutzung von VPN drastisch ein.

Ich rate Dir daher in diesen Fällen diese Tools entweder komplett zu deinstallieren oder zumindest zu deaktivieren!


Erstellt am: 25. Mai 2017

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