F-Secure: Österreich beliebtestes Ziel von Hackerattacken, Deutschland auf Platz 5

In Sachen Sicherheit ist Österreich keine Insel der Seligen mehr – zumindest was Hackerangriffe betrifft: Erstaunlicherweise hat der deutsche Nachbar bei diesen nämlich leider die Nase vor. Das hat jetzt eine Studie von F-Secure ergeben. Die von dem finnischen Sicherheitsunternehmen betriebenen „Honeypots“ (Lockvogel-Server für Cyberkriminelle) in Österreich verzeichneten 2017 nämlich am meisten Angriffe. Ganze 30.000-mal versuchten Hacker ihr Glück darauf. Deutschland liegt mit 12.000 Angriffen erfreulicherweise weiter abgeschlagen auf Platz 5 des Rankings.

Sämtliche Angriffe auf Honeypots werden mitgezählt (auch Port Scans)

Mit diesem neuen Ergebnis konnte sich Österreich „steigern“. 2016 war das Land auch schon im Ranking dabei, aber bei weitem nicht auf Platz 1. Folgendermaßen kommt F-Secure auf seine Zahlen: Sämtliche verdächtig anmutende Zugriffe auf die Lockvögel-Server werden mitgezählt. Inklusive der sogenannten Port Scans, bei denen Hacker im Internet auf die Suche nach Schwachstellen gehen, die sie dann für eine Malware-Infiltrierung nutzen. Derartige „Erfolgsserver“ für die Hacker kommen in ein Bot-Netzwerk. In diesem tummeln sich, nachdem Hacker ja zumeist leider ein recht umtriebiges Völkchen sind, eine Vielzahl von Geräten, die mit Malware infiziert wurden. Aus diesen Kandidaten wählen die Hacker dann passende Opfer aus der Wirtschaft aus, um selbige zu erpressen. Laut Meinung von Experten ist Österreich in Sachen Sicherheit nicht auf dem besten Stand und ermöglicht deswegen derartige Hackerattacken.

„Mirai“ besonders beliebte Attackenform

Eine besonders beliebte Art von Hacker-Attacke wird über „Mirai“ durchgeführt. Drei amerikanische Studenten entwickelten die Schadsoftware 2016, um diese für die Erpressung der Betreiber von „Minecraft“-Servern zu nutzen. Dabei blieb es aber nicht, die Studenten veröffentlichten den Code der Software im Internet – du kannst dir vorstellen, was dann passiert ist. Was für eine Freude für die Hacker dieser Welt, natürlich wurde die Schadsoftware intensiv überall genutzt. Beispielsweise bei einem Angriff auf die Deutsche Telekom oder auch auf IT-Anbieter Dyn. Letztere Attacke legte Netflix, Twitter etc. international für mehrere Stunden lahm

Kann die EU-Richtlinie für Cybersicherheit den Aufwärtstrend stoppen?

Derartige Attacken können jeden treffen. Nach Spitzenreiter Österreich verzeichneten im F-Secure-Ranking die USA mit 25.000 die zweitmeisten Hackerangriffe, gefolgt von Großbritannien mit 18.000 und der Ukraine mit 13.000. Auf Platz 5 eben Deutschland mit 12.000 Angriffen, danach die Schweiz mit 9.000. Generell nimmt die Cyberkriminalität jedenfalls zu – bis jetzt. Die Hoffnungen sind groß, dass die EU-Richtlinie für Cybersicherheit für einen Rückgang derartiger Angriffe sorgen wird. Momentan ist die Richtlinie aber nach wie vor in Arbeit – trotz der eigentlichen Deadline im Mai dieses Jahres.

Ranking der Herkunftsländer nicht aussagekräftig

Österreich bzw. die österreichischen Honeypots werden also besonders oft von Hackern attackiert. Aber woher kommen die Angreifer? Das lässt sich leider nicht so leicht sagen. Durch verschiedene Bot-Netzwerke können die Hacker ihren Herkunftsort verschleiern. Es gibt zwar auch ein Ranking der Herkunftsländer, dieses ist aber laut F-Secure nicht wirklich aussagekräftig. Beispielsweise sind russische Attacken nunmehr nur auf den hinteren Rängen zu finden, obwohl sie sonst immer an der Spitzer lagen. Das wird wohl kaum daran liegen, dass Russland das Hacken aufgegeben hat …

Quelle: futurezone


Erstellt am: 8. August 2018

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