Anleitung: Schutz vor staatlicher Überwachung (Anlasslose Vorratsdaten-Speicherung)

Die Überwachungsmassnahmen die Deutschland ab dem 1.Juli 2017 gelten, legalisieren eigentlich nur Überwachungsmassnahmen, welche bereits seit Jahren umgesetzt werden. Neu ist aber, dass auch private Internetanbieter nun ebenfalls einen Teil zur Überwachung auch offiziell beitragen. Nämlich Dein Internetanbieter, welcher einen großen Teil der Aktivtitätsaufzeichnungen nun durchführt.

(Das dieser Film bereits fast 10 Jahre alt ist merkt man leider kaum!)

Natürlich kann nun jemand sagen: „Wenn ich nichts zu verbergen habe, dann spielt das doch keine Rolle!“

In der Realität wirkt die Überwachung natürlich bereits, sobald  man davon weiß , etwas das Verhalten der Personen aktiv einschränkt oder verändert. Es ist auch müssig zu erklären, warum man nicht 24h am Tag überwacht werden sollte und wie sich dies auf die freie Meinungsbildung und Äusserung auswirkt.

  • «Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten» ist kein gültiges Argument, weil Privatsphäre ein Wert an sich ist und nicht nur zu wahren ist, wenn es etwas zu verbergen gibt.
  • Wer Massenüberwachung mit der Begründung befürwortet, er habe nichts zu verbergen, muss gemäss dieser Logik auch bereit sein, Überwachungskameras in seinem Schlafzimmer installieren zu lassen (oder aber zugestehen, dass er dort etwas zu verbergen hat).
  • Wer Daten erzeugt, ohne dabei geltendes Recht zu verletzen, sollte frei bestimmen können, was damit geschieht. Die anlasslose Speicherung durch den Staat kommt einer Enteignung gleich.
  • Befürworter von Massenüberwachung argumentieren: Wer sich nichts zuschulden kommen lässt, muss auch nichts verbergen. Aber wer sich nichts zuschulden kommen lässt, muss auch nicht überwacht werden.

Was wird nun alles Überwacht?

Konkret werden die folgenden Mobilfunkdaten (bei Mobilen Geräten) gespeichert:

  • Wo das Gerät sich aufhält inklusive Bewegungsbild.
  • Welche anderen Geräte in der Nähe sind.
  • Wer jemanden anderen anruft oder von wem jemand angerufen wird
  • Welche SMS Nachrichten er bekommt oder versendet (Inklusive Inhalte)
  • Welche Geräte jemand benutzt
  • Welche Internetdienste er nutzt (Whatsapp, Internetbrowser, andere Nachrichtendienste oder Clouddienste)
  • Welche Webseiten der Benutzer über sein Mobiltelefon öffnet. (Damit sind auch die Inhalte bekannt)

Am Internetzugang werden die folgenden Daten überwacht:

  • Wo sich ein Gerät aufhält (Netzabschlußpunkt)
  • Welche Geräte benutzt werden.
  • Welche Dienste oder auch Software auf den Geräten läuft.
  • Welche E-Mail Dienste jemand nutzt (Die E-Mails sind damit immer auch im Klartext im Internet speicherbar und damit auch den Nutzern direkt zuordenbar)
  • Welche Webseiten geöffnet werden. (Daraus ergeben sich auch die Inhalte)
  • Welche Personen das Internet zu Hause nutzen.
  • Wer die Kontakte, Freunde und Bekannte der Internetnutzer sind. (Wer steht mit Wem in Kontakt und womöglich auch zu welchen Themen)
  • Eindeutige Bewegungsprofile (Von wo nutzt man das Internet)

Hinweis

Du kannst niemals „vollständige Anonymität“ erreichen. Jeder Service der Dir das verspricht lügt ganz eindeutig. Was man aber tun kann ist, es der Überwachungsmaschinerie so schwer als möglich zu machen und auch zumindest die durchgeführten Tätigkeiten/Aktivitäten im Internet zu schützen. Also sozusagen vergleichbar mit dem  Beispiel der „Vorhänge an den Fenstern zu Hause“ Du bist nicht anonym zu Hause, aber niemand kann sehen was Du tust.

Wie kann man der Überwachung des Mobilfunkes ausweichen?

Es geht eigentlich nur indem man kein mobiles Gerät nützt. Gerade die Überwachung der Daten über Standort und auch Bewegungsprofile sowie SMS Daten und Inhalte lassen sich nicht umgehen. Selbst wenn man ein Gerät einer fremden Person nutzen würde, so ist doch der regelmässige Aufenthaltsort des Gerätes über die Ortung bekannt, was auch auf einzelne Nutzer schließen lässt. (Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung)

Zusätzlich kommt, dass auch ein SIM Kartenwechsel aufgrund der IMEA Register (Seriennummerndatenbanken) nur wenig erfolgreich sein werden. Also solange Du die selbe SIM karte nutzt oder das selbe Mobilfunkgerät, ist es einfach auch auf die Identität schließen zu können. Spätestens wenn sich eines dieser beiden Merkmale in den selben Räumen regelmässig aufhaltet.

Was man tun kann ist, die Internetdaten die über das mobile Gerät gehen, zumindest vom Zugriff durch die Überwachungsmassnahmen zu sichern. 

Wie kann man der Überwachung des Internetzuganges ausweichen?

Es sind im Grunde nur drei einfache Schritte die einem bereits ein hohes Maß an Privatsphäre bringen:

  1. DNS Dienste auf allen Geräten ändern
  2. Sicheren Browser ohne Wiedererkennung verwenden
  3. Einen VPN-Service zur „Verschlüsselung übertragener Daten“ und der „Anonymisierung der verwendeten IP-Adresse“ nutzen.

1) Aufzeichnungsfreie DNS Server verwenden

Über die DNS-Server der Internetanbieter werden alle Seitenaufrufe von Nutzern protokolliert, zudem werden darüber auch Seiten-Sperren umgesetzt. Es ist sehr einfach die DNS-Server am Heimrouter oder auch auf den Endgeräten auszutauschen. Das ist auch kostenlos möglich und in wenigen Minuten erledigt. Es bringt schon sehr viel, denn die gewonnen Daten werden von den Internetanbietern für die ansatzlose Speicherung aller Aktivitäten verwendet, diese wurden dazu auch gesetzlich verpflichtet.

DNS mit Protokolierung!
DNS mit Protokollierung der Aktivitäten!
DNS OHNE Protokollierung
DNS Server OHNE Aufzeichnung

Link: Mehr Informationen zu DNS Diensten findest Du in diesem Beitrag.

 

2) Sichere Browser verwenden

Wenn Du einen Chrome oder Firefox Browser nutzt, dann versuche immer den Privat/Inkognito Modus des Browsers zu verwenden. Dadurch werden Cookies bei jedem Schließen des Browsers vollständig gelöscht. Dies ist schon einmal ein wesentlicher Baustein um als Internetnutzer nicht auf unzähligen Webseiten auch durch Firmen wie Google, Facebook & Co verfolgt zu werden.

Browser wie „Opera sind jedoch sozusagen Datensammler, vermeide diese zu nutzen. Auch in den Geschäftsbedingungen von Opera kannst Du mittlerweile die Datensammlung und die Weitergabe dieser Daten an Dritte nachvollziehen. Daher raten wir da strikt davon ab!

Noch besser sind spezielle Browser, wie der „Epicbrowser.com“ oder die mobilen „Firefox Klar Browser“ (Android, Apple iOS) oder auch der „Brave Browser“  zu verwenden,. Die haben die Sicherheitseinstellungen bereits vorkonfiguriert und schützen um einiges besser als es die Standardbrowser tun.

Der TOR-Browser mit seiner Anbindung an das ONION Netzwerk zur Anonymisierung ist sicherlich auch eine gute Wahl. Du solltest aber dabei beachten:

  • Es werden dabei NUR Daten verschlüsselt welche direkt über den Browser gehen. Deine Geräte und andere Software/Anwendungen kommunizieren weiterhin am TOR-Browser vorbei!
  • Das ONION Netzwerk das man dabei nutzt wird von vielen Zahlungsseiten, Bankenseiten und auch anderen Inhalten im Internet ausgeschlossen/blockiert.
  • Streaming und Filesharing ist eigentlich ausgeschlossen dabei.

 

3) Einen VPN-Service verwenden

Durch einen VPN-Service baut Dein Endgerät eine verschlüsselte Verbindung zu einem VPN-Standort (zumeist im Ausland) auf. Dadurch sind für den Internetanbieter überhaupt nicht mehr erkennbar, welche Daten er da für Dich befördert. Dies ist natürlich nicht nur in fremden WLAN Netzwerken sondern eben auch zu Hause ein unsagbarer Vorteil. Zusätzlich erhaltest Du von dem VPN-Service eine IP-Adresse die im Internet nicht auf Dich direkt zurückführbar ist. Das verbessert es auch unerkannt Seiten einmalig oder auch mehrfach besuchen zu können.

VPN-Anbieter nach Sicherherheitskriterien vergleichen.

 

TIPP:
Es gibt viele unserer Leser, welche konsequenterweise einen VPN-Service auch direkt im Heimnetzwerk verwenden über einen ASUS Router und damit alle geräte zu Hause zu 100% und 24h/Tag mit VPN sichern.

Tipp: VPN-Services im Heimnetzwerk verwenden.
Tipp: VPN-Services im Heimnetzwerk verwenden.

Wo das alles nichts hilft! Der Trojaner.

Sobald jemand einen Bundestrojaner installiert bekommen hat, nützt auch die ganze Verschleierung der eigenen Handlungen nicht mehr. Das sollte klar sein. Dagegen wird nur helfen regelmässig sein Betriebssystem komplett neu zu installieren. Käufliche Trojanerscanner oder Virenschutz werden den Trojaner nicht erkennen. Die Virenhersteller sind angehalten diese Lücken offen zu lassen und das tun sie auch seit Jahren.

Schutz der eigenen Privatsphäre hat nichts mit geplanter Kriminalität zu tun!

Wir möchten hier auch nochmals klarlegen, dass die meisten unserer Leser absolut keine kriminellen Machenschaften planen, Aber es ist ein Grundbedürfnis des Menschen und auch deshalb vom EU-Gerichtshof geschützt, dass wir uns auch unbeobachtet mit privaten Dingen beschäftigen wollen und sollen. Das verabschiedete Gesetz der deutschen Regierung legalisiert nur Dinge die seit Jahren völlig illegal unter Mitwirkung von Behörden stattfinden. Das ist alles nachgewiesen. Darum sollte es auch das Recht jedes Bürgers sein, sich auch vor diesen bislang illegalen Massnahmen durch Geheimdienste oder auch deutsche Behörden zu schützen.


Erstellt am: 4. Juli 2017

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