Nun doch: Mark Zuckerbergs EU-Anhörung wird live im Internet übertragen

Facebook-Chef Mark Zuckerberg scheint bei seinen Entscheidungen in letzter Zeit etwas wankelmütig. Aber auch die neuesten News aus dem Hause Facebook haben einen positiven Aspekt für uns alle. Wie berichtet hat sich Zuckerberg letzte Woche doch bereit erklärt, in Bezug auf den Facebook Datenskandal vor dem EU-Parlament zu erscheinen. Allerdings nur hinter verschlossenen Türen. Heute sieht die Sache wieder anders aus: Das Treffen wird doch live im Internet übertragen und jeder EU-Bürger kann so dabei sein. Wir finden, dass das auch absolut notwendig ist: Immerhin sind auch an die 2,7 Millionen Europäer vom Datenleck durch Cambridge Analytica betroffen.

Dienstagabend ist es so weit: Mark Zuckerberg äußert sich auch in Europa zum Datenskandal – nun doch öffentlich. Wieder per Twitter-Mitteilung gab EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani diese frohe Botschaft bekannt. In einem persönlichen Gespräch habe Mark Zuckerberg der Bitte entsprochen, die Anhörung live im Internet zu übertragen. Und das, nachdem eigentlich alle dachten, dass in diesem Fall Hopfen und Malz sowieso schon verloren seien. Dem Antrag der Grünen im EU-Parlament auf eine öffentliche Anhörung, den immerhin 30.000 Menschen unterstützt hatten, wurde nämlich nicht stattgegeben.

10-Stunden Hearing vor US-Kongress

Nachdem Mark Zuckerberg im April anlässlich des Facebook Datenskandals ganze 10 Stunden zur Aufklärung beim US-Kongress verbrachte, drängte auch das EU-Parlament auf eine derartige Möglichkeit. Und zwar wochenlang und ziemlich vehement. Wenn auch die amerikanische Version nicht unbedingt viel Neues ans Licht brachte. Zuerst ließ Zuckerberg sich auf dieses Drängen hin aber nur dazu herab, Vize-PR-Chef, Joel Kaplan, nach Brüssel schicken zu wollen. Das sah Tajani aber nicht ein: „Unsere Bürger verdienen eine volle und detaillierte Erklärung.“

Justizkommissarin: Facebook müsse Vertrauen der Europäer zurückgewinnen

Und auch Justizkommissarin Vera Jourava war dieser Meinung, wie sie dem ARD-Studio Brüssel mitteilte. Europa hätte ein Recht darauf, zu erfahren, was tatsächlich mit den Millionen europäischen Daten passiert sei. Überhaupt täte Facebook gut daran, das Vertrauen der Europäer zurückzugewinnen. Und dazu gehöre auch, auf die Europa-Aspekte des Datenskandals einzugehen, die sich doch mit anderen Aspekten wie in den USA beschäftigen. Beispielsweise, ob für den Brexit-Gewinn Daten von Cambridge Analytica genutzt wurden.

Morgen ab 18:15 Uhr auf der Webseite des Europaparlaments

Du möchtest, jetzt wo sich die Chance auftut, dabei sein? Zuckerberg soll morgen ab 18:15 Uhr zu Wort kommen, die Webseite des Europaparlaments überträgt live. Eines muss dir aber bewusst sein: Eine derart scharfe Anhörung wie in den USA wird es in Europa nicht geben. Es handelt sich lediglich um ein Treffen. Allerdings könnte im Juni bei einer „echten Anhörung“ weiterer Techfirmen im Europaparlament eine härtere Gangart vorherrschen. Dort wird aber Mark Zuckerberg nicht persönlich zugegen sein, sondern er darf mehrere seiner Manager schicken.

Wir warten jetzt aber erst einmal ab, was Mark Zuckerberg morgen denn so alles zu sagen hat!

Quelle: Tagesschau, Spiegel


Erstellt am: 21. Mai 2018

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