Google speichert Such- und Standortinfos „nur mehr“ für 18 Monate

Für Google und andere Konzerne sind wir User quasi „gläserne Menschen“. Der Konzern weiß teilweise mehr über uns, als wir selbst … Schließlich werden unsere Daten von der Suchmaschine unaufhörlich gesammelt, analysiert, weitergegeben etc. Zumindest ein wenig Entwarnung gibt es aber nun, was die Speicherdauer von Such- und Standortdaten betrifft. Diese wird Google zukünftig nämlich nach 18 Monaten automatisch löschen.Google Schriftzug pixabay

Liegt Google die Privatsphäre der User am Herzen?

Dass Google eine Datenkrake ist, ist kein großes Geheimnis. Ohne die vielen Infos zu den Usern würde der Konzern gewisse Dienste gar nicht effizient anbieten können. Und natürlich hätten auch die Werbetreibenden keine Freude, wenn sie weniger über ihre Zielgruppen wüssten. Dennoch ist auch Google klar, dass er Zugeständnisse machen muss. Denn viele User sind gar nicht erfreut, dass ihre Privatsphäre dermaßen beeinträchtigt wird. Deswegen hat der Konzern nun einige Verbesserungen zu diesem Thema angekündigt.

Bestimmte User-Daten werden automatisch gelöscht

Unter diesen Verbesserungen ist auch, dass die „Web & App Aktivität“ der User nicht mehr „für immer“ gespeichert werden. Das bedeutet, dass z. B. Suchanfragen – aber auch gespeicherte Standorte – nach 18 Monaten automatisch gelöscht werden. Eine andere Frist, nämlich 36 Monate, gibt es bei der Watch History von YouTube. Das begründet Google damit, dass Nutzern so nicht öfter dasselbe Video vorschlagen wird.

Bisher Löschung manuell möglich

Es war zuvor schon so, dass du festlegen konntest, nach welchen Zeiträumen gelöscht werden soll. Aber das musste man natürlich wissen bzw. auch machen (oft ist man ja zu faul für derartige Dinge …). Ab sofort ist die automatische Löschung nach 18 Monaten für neue User sofort eingestellt. Und wer ein bestehendes Konto hat und jetzt erst die Datensammlung freigibt (das muss man nämlich, worauf Google sehr stolz ist), erhält ebenfalls diese Voreinstellung.

Und: Google verkauft keine Daten

Diese Behauptung glaubst du nicht? Stimmt aber tatsächlich: Google verkauft die Daten der User nicht. Der Konzern nimmt lediglich die Auswertung vor und verkauft erst dann auf Basis dieser Daten entwickelte Werbung an seine Kunden. Das aber auch nicht aus allen Diensten. Daten aus Drive, Gmail, Phots etc. werden nämlich nicht analysiert und als Werbung verkauft.

Wie sieht es mit bestehenden Google-Konten aus?

Wie bereits oben geschrieben, ist die automatische Löschung für neue Kunden bzw. neue Datenfreigaben vorgesehen. Wenn du also bereits ein Google-Konto hast, bleibt alles beim Alten. Damit Altkunden aber auch die Möglichkeit zur Änderung wahrnehmen können, will Google vermehrt Hinweise darauf platzieren. Wem 18 Monate nach wie vor zu lange sind, der kann übrigens in den Google-Einstellungen entweder die Datensammlung überhaupt löschen oder aber auf eine Frist von mindestens 3 Monaten gehen.

Tipps zur Privatsphäre

Darüber hinaus will Google auch aktiv zu besseren Privatsphäre-Einstellungen anregen. Bspw. werden die User zukünftig darauf hingewiesen, wenn sie ihren Standort permanent mit jemand anderem teilen. Im Rahmen des Google Sicherheitschecks werden nun auch Passwortkontrollen hinzugefügt – User werden dabei vor im Netz geleakten Passwörtern bzw. Login-Daten gewarnt. Wem die Suche nach den Google-Einstellungen zu mühsam ist, der soll es demnächst ebenfalls einfacher haben: Bei einigen Suchanfragen werden die Einstellungen direkt kommuniziert. Ein Klick und man kann die Einstellungen ändern.

Vereinfachter Incognito-Modus

Wenn dir deine Privatsphäre am Herzen liegt, ist auch bei Google der Incognito-Modus zu empfehlen. Hier werden Userdaten nicht gespeichert und also auch nicht für Werbung genutzt. Für diesen Privatmodus soll es Vereinfachungen geben. In der iOS-App von Google wurde diese schon vollzogen, bei den anderen Apps soll es in den nächsten Wochen sukzessive so weit sein.


Erstellt am: 7. Juli 2020

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