Safe Browsing Check: Apple versteckt deine IP vor Google (iOS 14.5)

Die demnächst erscheinende iOS-Version 14.5 präsentiert ein weiteres Sicherheits-Feature: Die neue Funktion wird den gesamten Traffics aus Googles Safe Browsing Check in Safari durch Proxy-Server umleiten, die von Apple kontrolliert werden. Damit soll die Privatsphäre der User abgesichert und Google davon abgehalten werden, die IP-Adressen der iOS-Nutzer zu erfahren.

Safe Browsing Check
Apple sagt Google einmal mehr in Sachen Privatsphäre der User den Kampf an.

Die neue Funktion wurde zuerst nur von einem Reddit-User entdeckt, zwischenzeitlich aber von Apple offiziell bestätigt. Allerdings müssen die User, um die Funktion zu nutzen, die Option „Warnung vor betrügerischen Webseiten“ in den iOS Safari-App-Einstellungen aktivieren.

Neue Option deaktiviert Technologie hinter dem Safe Browsing Check

Diese Option deaktiviert dann die Unterstützung für Googles Safe Browsing Check in Safari. Die dahinterliegende Technologie funktioniert so, dass sie eine URL, die der User öffnen möchte, hernimmt und sie in anonymisierter Form an die Safe Browsing Check Server von Google übermittelt, wo Google auf die Seite zugreift und sie auf Bedrohungen scannt. Wenn nun Malware, Formen von Phishing oder andere Bedrohungen auf der Seite gefunden werden, weist Google den Safari-Browser des Nutzers an, den Zugriff auf die Website zu blockieren und zeigt gleichzeitig eine rote Warnung an.

Früher wusste Google sogar, welche Webseiten der User öffnet

Als Google vor einigen Jahren die Safe Browsing API einführte, wusste das Unternehmen genau, welche Seiten ein User aufrief. In letzter Zeit hat Google aber verschiedenste Vorkehrungen getroffen, um die Daten vom Gerät des Users mit Hilfe des Safe Browsing Checks zu anonymisieren. Aber obwohl Google die URL-Strings anonymisiert, indem der Link beschnittenen gehasht gesendet wird, sieht der Konzern immer noch die IP-Adresse, von der ein Safe Browsing Check kommt.

Apple leitet Safe Browsing Checks über Proxy-Server um

Genau hier setzt nun die neue Funktion von Apple an: Sie greift sich quasi all diese Safe Browsing Checks, leitet sie über einen eigenen Proxy-Server und sorgt so dafür, dass es so aussieht, als kämen sämtliche Anfragen von eben dieser einen IP-Adresse. Manch einer würde sagen, dass es sich dabei um eine unnötige Funktion handelt, da Google nach wie vor nicht sieht, welche URL der User öffnen wollte. Aber auch dieses Feature reiht sich nahtlos in Apples momentane Privatsphäre-Offensive für seine User ein. Vor allem Google und seine umfassende Präsenz im Bereich Tracking und Nutzer-Analyse sind dem Konzern ein Dorn im Auge und er tut einiges, um Google im Sinne der User das „Handwerk“ zu legen.

Apple setzt sich gegen Tracking etc. durch Google zur Wehr

Dazu gehört u. a. die Einführung umfassender Anti-Tracking-Funktionen in Safari und die neue Verpflichtung für App-Hersteller, ihre App-Store-Listings mit „Privacy Labels“ (ähnlich den Inhaltsangaben bei Lebensmitteln) zu versehen – eine Anforderung, die Google auf mysteriöse Weise umgangen hat, indem es seit letztem Jahr einfach keine seiner Apps mehr aktualisiert …

iOS 14.5 befindet sich derzeit in der Beta-Phase und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten veröffentlicht werden. Wir freuen uns auf die neuen Funktion – denn alles, was unsere Privatsphäre schützt, ist mehr als willkommen. Gerade in Zeiten wie diesen …


Erstellt am: 4. März 2021

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