Datenschutzpanne bei Panini Pickerl-Personalisierungsdienst: Daten & Fotos für andere Kunden zugänglich

Was Fußball und Datenschutz miteinander zu tun haben? Mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Und so hat die WM seit Freitag auch ihren ersten „Datenschutz-Skandal“ zu verzeichnen. Allerdings nicht selbst, sondern durch Pickerl-Macher Panini. Das italienische Unternehmen hatte nach Angaben von „Der Spiegel“ nämlich ein Leck in einer seiner Kundendatenbanken, die persönlichen Daten und Fotos von Kunden konnten dadurch eingesehen werden.

Sicherheit der Datenbank unzureichend

Pickerln sammeln, kleben und tauschen: Das gehört zu einer Fußball Weltmeisterschaft irgendwie einfach dazu. Und das schon seit Jahren. Die Firma, die hinter der Pickerl-Tradition steht, ist der italienische Sammelalbenhersteller Panini. Dieser musste aber jetzt eine gravierende Datenschutzpanne zugeben, die leider auch viele Kinder bzw. Jugendlich betrifft. Was ist passiert? Panini bietet Kunden einen eigenen Personalisierungsdienst an. Mit mypanini kannst du dein Bild hochladen, dir Sticker damit machen und zuschicken lassen. Eine nette Idee – wäre nicht die Sicherheit der dahinterliegenden Datenbank mangelhaft.

Viele Minderjährige betroffen – sogar Kleinkinder

Wie „Der Spiegel“ herausfand, hätten bis vor ein paar Tagen eingeloggte Nutzer des Services nicht nur Zugang zu ihren eigenen Daten gehabt. Sie hätten nach Lust und Laune sowohl die personenbezogenen Daten (wie Adresse, Geburtsdatum …) als auch die Bilder anderer Kunden anschauen (und mehr) können. Das an sich ist natürlich schon ein Riesenproblem – auch bereits vor Einsetzen der Datenschutzgrundverordnung. Erschwerend kommt aber noch hinzu, dass es sich bei den Kunden in der Datenbank nicht nur um Erwachsene handelt. Ganz im Gegenteil zeigen die Bilder laut Spiegel besonders oft auch Kinder und Kleinkinder aus aller Welt. Teilweise mit nacktem Oberkörper und oft im eigenen Zuhause. Panini hat den Fehler mittlerweile zugegeben und mittels eines Updates angeblich bereits beseitigt. Das Unternehmen hat sich auch online offiziell entschuldigt.

Ein Daten-Supergau würden wir mal sagen. Das sieht auch der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar so, der im Spiegel meint, das Ganze sei „besonders problematisch, weil massenhaft Minderjährige betroffen sind“. Und natürlich wäre es laut DSGVO Pflicht von Panini, für absoluten Schutz von Kundendaten zu sorgen. Man kann nur hoffen, dass keine Fotos oder Daten von Cyberkriminellen abgezogen wurden. Spannend ist auch die Frage, ob betroffene Kunden eben in Bezug auf ihre Rechte durch die DSGVO gegen Panini vorgehen werden.

Quelle: futurezone.at


Erstellt am: 2. Juli 2018

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